KI im eigenen Unternehmen erfolgreich anwenden

11. Juni 2021 | Bereits zum dritten Mal trainieren das INC Invention Center und das Fraunhofer IIS/EAS Unternehmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Im Konsortialprojekt »KI: Verstehen – Anwenden – Profitieren« lernen Teilnehmende aus unterschiedlichsten Branchen, die Potenziale von KI für ihren Erfolg zu nutzen. Die Bandbreite der Einsatzgebiete reicht von Produktionsprozessen über betriebliche Abläufe bis hin zur Integration in Produkte und Dienstleistungen. Das Konsortialprojekt läuft vom 25. Juni 2021 bis 5. April 2022. Ein nachträglicher Einstieg ist auch in den ersten Wochen nach Projektstart noch möglich.

»Unser Konsortialprojekt ist ein Rundum-Sorglos-Paket, darin liegt das Geheimnis seines Erfolgs«, sagt Anne Loos, Leiterin Geschäftsfeldentwicklung am Fraunhofer IIS/EAS. »Die Unternehmen erfahren, was KI ist und wo sich der Einsatz bei ihnen lohnt. Dann identifizieren wir gemeinsam den erfolgversprechendsten Use Case, entwickeln Lösungskonzepte, erstellen eine Roadmap und überprüfen, wie die konkrete Umsetzung aussehen kann. Am Ende haben die Teilnehmenden konkrete Handlungsempfehlungen und kennen potenzielle Partner, mit denen sie einen Use Case erfolgreich in ihrem Unternehmen umsetzen können.«

 

Fraunhofer AI Innovation Days am 16.09.2020 in der Börse in Dresden
© Fraunhofer IIS/Arvid Müller
»Die Vernetzung in einem starken Ecosytem, wie es die Konsortialprojekte der KEX und Fraunhofer IIS/EAS hervorragend bieten, haben uns sehr weitergeholfen,« sagt Christian Baier, Managing Director bei der NEDGEX GmbH und Teilnehmer am Konsortialprojekt 2020.


Am Anfang steht das Verständnis von KI

Zu Beginn klären die Projektleiter, was KI ist und wie sie eingesetzt werden kann. Anne Loos: »Das Schwierigste ist tatsächlich oft der Start und das liegt daran, dass KI in aller Munde ist. Viele reden darüber und alle verstehen etwas anderes darunter. Da ist es wichtig, erstmal das gleiche Verständnis zu bekommen. Worüber reden wir, wenn wir über künstliche Intelligenz sprechen?«


Unterstützung entlang des gesamten Wegs

Tatsächlich kann KI vieles, z. B. Ineffizienzen bei internen Prozessen beseitigen, Ausschuss reduzieren und Entscheidungen für strategische Ausrichtungen vorbereiten oder die Customer Experience und den Produktnutzen verbessern. Bevor es so weit ist, muss aber viel erarbeitet werden. Zuerst muss der Anwendende genau wissen, welches (interne oder externe) Kundenproblem er beseitigen will. Erst dann stellt sich die Frage, ob KI eine potenzielle Lösung sein kann. Ist das der Fall, braucht es historische Daten für das Training der KI, Prozesswissen, Infrastruktur und das richtige Mindset in einem Unternehmen.

»Der größte Nutzen ist, dass die Unternehmen Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Sie haben am Ende einen Plan. Sie haben eine Roadmap. Sie haben die Methodenkompetenz. Sie wissen, an welchen Stellen es wirklich Sinn macht, KI einzusetzen – das haben sie schwarz auf weiß.« Diese praxisnahe Unterstützung gibt Sicherheit und Hilfestellung dafür, KI gewinnbringend einzusetzen und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Was haben Unternehmen davon, wenn sie als Projektpartner dabei sind?

Warum sollte sich zum Beispiel ein mittelständisches Unternehmen diese Chance nicht entgehen lassen? Hier berichten bisherige Teilnehmer, wie sie vom Konsortialprojekt profitieren:

 

»Das Konsortialprojekt hat für Norafin als mittelständisches Unternehmen gleich mehrere Vorteile: Einordnung der eigenen KI-Fähigkeiten mittels KI-Readiness-Check, Wissensaufbau zum Thema KI mit den Fraunhofer-Experten und ein enger Austausch zur Umsetzung eigener Anwendungsfälle sind der perfekte Einstieg in die Anwendung KI-gestützter Möglichkeiten im Mittelstand.«

André Lang, Geschäftsführer Norafin Industries GmbH

 

»Das KI-Konsortialprojekt hat uns gelehrt, dass bei der Einführung Künstlicher Intelligenz die Identifizierung und Priorisierung KI-basierter Werttreiber mindestens so wichtig ist wie das Vorantreiben der unternehmensweiten Digitalisierung. Dank der konstruktiven Workshops, Schulungen und nicht zuletzt durch den Austausch innerhalb des Konsortiums sind wir optimistisch, die Potenziale von KI und Digitalisierung in Zukunft ausschöpfen zu können

Dr. Alexander Arndt, Manager of Digitalization and Process Design, Laserline GmbH

 

»Die Teilnahme am Konsortialprojekt hat uns die Möglichkeit gegeben, das Wissen um die Grundlagen, aber auch die Anwendungsszenarien für Künstliche Intelligenz in unserem Haus einer deutlich größeren Gruppe von Experten und Führungskräften nahe zu bringen. Insofern war das Projekt ein weiterer Türöffner für ein Thema, dass uns als Miele in den nächsten Jahren noch sehr intensiv begleiten wird.«

Alexander Henke, Director InnovationCluster »Creator of Quality«, Miele & Cie. KG

 

»Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung ergeben sich für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besondere Herausforderungen im Umgang mit den Daten unseres kulturellen Erbes. Das Konsortialprojekt »KI: Verstehen – Anwenden – Profitieren« hat uns geholfen, im Verbund ein besseres Verständnis für die KI sowie deren Perspektiven zu entwickeln und Nutzungsmöglichkeiten für die Arbeit mit unseren digitalisierten Beständen zu evaluieren.«

Dr. Martin Zavesky, Digitale Kommunikation, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

 

»Die Technologien rund um Artificial Intelligence sind für uns einer der wichtigsten Enabler zur Entwicklung von neuen Digitalen Geschäftsmodellen. Mit unseren Corporate Start-ups haben wir auf dieser Basis schon bemerkenswerte Lösungen geschaffen, wobei die Vernetzung in einem starken Ecosytem, wie es die Konsortialprojekte der KEX und Fraunhofer IIS/EAS hervorragend bieten, uns dabei immer sehr weitergeholfen haben.«

Christian Baier, Managing Director, NEDGEX GmbH

 

 

FAQ Konsortialprojekt

  • Ein Konsortialprojekt ist ein Zusammenschluss interessierter Partner zur Durchführung eines zeitlich begrenzten Projekts. Beim KI-Projekt erarbeiten rund 15 Konsortialpartner KI-Konzepte für Use Cases in ihren Unternehmen. Das Projekt wird vom INC Invention Center zusammen mit dem Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS durchgeführt.

  • Schon in der Vordiskussion stellen wir sicher, dass die Anwendung von KI für den gewählten Use Case Aussicht auf Erfolg hat. Das Projekt hat folgende Inhalte: Kompetenzentwicklung, Unternehmensspezifische KI-Reifegradbewertung, Technologiescouting und Lösungskonzepte, Unterstützung bei der »make or buy«-Entscheidung, Expertenaustausch und Community.

  • Das Konsortialprojekt steht allen offen, die ein KI-Anwendung für ihr Unternehmen in Erwägung ziehen. Die Teilnehmenden kommen aus verschiedensten Branchen, wie z. B. Industrieautomatisierung, Automotive, Halbleiterindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Logistik sowie Gesundheitswesen. Auch ihre Funktionsbereiche sind sehr unterschiedlich, so z. B. Produktions- und Fertigungsplanung, Vorausschauende Wartung, Innovationsmanagement, Supply Chain Management sowie interne oder externe Logistik.

  • Die Unternehmen bringen meist mehrere potenzielle Use Cases ein. Dabei ist grundsätzlich jeder Konsortialpartner Herr über seine Informationen und Daten und kann jederzeit selbst entscheiden, welche Informationen er mit dem Konsortium teilen möchte oder auch nicht. Es gibt Partner, die kommunizieren eher allgemein ihre grundsätzlichen Erfahrungen, weil ihre Use Cases wettbewerbsrelevant sind. Und andere Partner, z. B. im Kulturbereich, sind offen mit ihren Daten, weil diese sowieso öffentlich zugänglich sind. Gerade diese Mischung ist aber sehr wertvoll für alle Partner.

  • Die Kosten berechnen sich wie folgt:

    • Unternehmen bis 50 Beschäftigte: 7500 €
    • Unternehmen mit 51 bis 250 Beschäftigten: 15000 €
    • Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten: 30000 €
  • Start ist am 25. Juni 2021, das Projekt endet am 5. April 2022.

    Ein nachträglicher Einstieg ist auch in den ersten Wochen nach Projektstart möglich.

     

  • Schicken Sie bitte eine informelle Mail mit Ihrem Anmeldewunsch an Anne Loos: E-Mail senden

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