5G-Lokalisierung (Fingerprinting) in Kombination mit 4G und WLAN

13. September 2022 | Steffen Meyer im Interview

© Fraunhofer IIS

Was ist das Besondere an der Technologie?

Außergewöhnlich für das 5G-Fingerprinting ist, dass es eine Lokalisierung in Innenräumen als reine Softwarelösung erlaubt, die zum Beispiel auf handelsüblichen Smartphones installiert werden kann. Durch strukturgebende Elemente die die Feldstärken von Mobilfunksignalen dämpfen, wie Wände und Decke, werden unterschiedliche Räume und Etagen sicher erkannt. Diese Technologie wandelt die Komplexität von Gebäudestrukturen, dank einer Kalibrierungsmessung, zum Vorteil um. Je prägnanter die Struktur, desto genauer kann eine Lösung werden.

Für welche Kunden ist das 5G-Fingerprinting-Angebot des Fraunhofer IIS interessant?

Die Lösung ist für Kunden relevant, die eine Lokalisierung innerhalb von Gebäuden mit mittlerer Genauigkeit von 5 – 10 Meter spannend finden. Das sind insbesondere Entwickelnde von Apps, welche eine Ortungskomponente enthalten. Dabei sind die möglichen Anwendungen vielfältig. Zum Beispiel sind Führungssystem für Museen, Ausstellungen und öffentlichen Gebäuden, aber auch industrielle Anwendungen wie Personen-Notsignal-Anlagen denkbar. Außerdem sind Systemintegratoren und professionelle Anwendungen zur Baufortschrittsdokumentation oder zum Asset Management in Krankenhäusern angedacht.

Was muss noch getan werden um das 5G-Fingerprinting zur Marktreife zu entwickeln?

Um die vorhandenen Komponenten einfacher in kommerzielle Systeme einzubinden, muss die Kompatibilität erhöht werden. Außerdem wird die Fähigkeit selbständig zu lernen ausgebaut, um die Ortung im laufenden Betrieb zu verbessern. Es wird am Aufbau von Ökosystemen zur Integration mit Industriekunden gearbeitet. Zusätzlich müssen Standards für Schnittstellen und eine Intensivierung des Infrastrukturausbaus kontinuierlich vorangetrieben werden.

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