Forschung bündeln und zur Anwendung bringen – Wie das Leistungszentrum InSignA kleine und mittlere Unternehmen in Thüringen bei der Digitalisierung unterstützt

6. Oktober 2022 | Jörg Robert gibt im Interview Einblicke in die Zusammenarbeit im Leistungszentrum InSignA

Das Leistungszentrum InSignA in Ilmenau hat das Ziel, lokal Synergieeffekte in der Forschung zu nutzen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung und in weiteren Projekten zu unterstützen. Jörg Robert, stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Elektronische Messtechnik und Signalverarbeitung EMS und Professor an der TU Ilmenau erklärt: »Erfolgreicher Transfer und die Verwertung von Forschung und Technologien der Fraunhofer-Gesellschaft zum Nutzen der Wirtschaft und der Gesellschaft sind Bestandteile unserer Mission als Forschungsgesellschaft. Leistungszentren sind regional ausgerichtete Innovationsinkubatoren.«

© Fraunhofer IDMT / Stefanie Theiß
Jörg Robert, stellvertretender Abteilungsleiter, demonstriert das Open-Source-Modul mit dem KMU unkompliziert Erfahrungen mit der drahtlosen LPWAN-Technologie mioty® sammeln können.
© Eleonora Hamburg, TU Ilmenau
Jörg Robert prüft die Basisstation für das LPWAN-Testbed auf dem Dach des Helmholtzbaus.

Im März 2021 ist das Leistungszentrum InSignA in Ilmenau entstanden. Initiatoren für dieses Projekt waren vor allem die dort ansässigen Fraunhofer-Institute – darunter das Fraunhofer IIS, Fraunhofer IDMT, Fraunhofer IKTS, Fraunhofer IOSB und Fraunhofer IZFP – die ihre Zusammenarbeit stärken und die Forschung für die Bearbeitung gemeinsamer Projekte bündeln wollten. Am Projekt sind außerdem die TU Ilmenau und das IMMS Institut für Mikroelektronik und Mechatronik-Systeme beteiligt. Das Leistungszentrum InSignA soll für die Zusammenarbeit der Kooperationspartner den organisatorischen Rahmen geben.

Seit 2021 laufen verschiedene Pilotprojekte, beispielsweise der Aufbau eines Low Power Wide Area Network (LPWAN)-Testbeds. Im Rahmen dieser Projekte hat sich die Zusammenarbeit zunehmend organisiert und der Ausbau der Hardware-Infrastruktur ist vorangeschritten. In regelmäßigen Treffen werden aktuelle Projekte und Projektanfragen diskutiert, Bedarfe abgesprochen und im Anschluss die Themen in entsprechenden fachlichen Gruppen bearbeitet. »Bei der Zusammenarbeit profitieren wir natürlich von den Möglichkeiten der Remotearbeit, aber eben auch von der räumlichen Nähe in Ilmenau«, gibt Jörg Robert über die Organisation der Zusammenarbeit Auskunft. 

 

»Grundsätzlich war die Idee, die Zusammenarbeit der verschiedenen Fraunhofer-Institute in Ilmenau zu stärken und gemeinsame Aufträge zu bearbeiten.« 

- Jörg Robert, stv. Abteilungsleiter

Gemeinschaftsprojekt zur Netzauslastung mit den Stadtwerken Ilmenau 

In den Projekten bringen die verschiedenen Einrichtungen ihre Stärken und Kernkompetenzen aus diversen Forschungsbereichen ein. Das Fraunhofer IIS steuert dabei vor allem Know-how aus dem Bereich Kommunikation bzw. Kommunikationssysteme bei, beispielsweise aus dem Bereich 3GPP-Standardisierung oder LPWAN-Technologien wie mioty®

Wie sehr die Projekte von der Kooperationspartnerschaft profitieren, wird an der aktuellen Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Ilmenau deutlich: Den Stadtwerken fehlen in manchen Gebieten genauere Informationen zur tatsächlichen Netzauslastung. Das ist kritisch, weil teilweise unsicher ist, ob Ladesäulen oder Wärmepumpen bei neuen Häusern noch an das Stromnetz angeschlossen werden können oder ob es dadurch schon zu einer Überlastung kommt. Hier stellt das Leistungszentrum InSignA eine Lösung bereit, die wesentlich auf die Sensorik und Vorverarbeitung des Fraunhofer IZFP, die Übertragungstechnologie mioty® des Fraunhofer IIS und die Datenauswertung des Fraunhofer IOSB zurückgreift. »Hier sieht man besonders schön, wie unsere Kompetenzen in dem Projekt zum digitalen Stromnetz nahtlos ineinandergreifen«, so Robert.

 

»In den Projekten bündeln wir die Stärken aller beteiligten Einrichtungen. So können wir zusammen Projekte bearbeiten, die die Beteiligten einzeln nicht stemmen könnten.« 

- Jörg Robert, stv. Abteilungsleiter

 

Ideen-Wettbewerb für KMU im Innovation Hub 

Mit der Kooperation werden KMU wie die Stadtwerke unterstützt, die selber keine finanziellen Ressourcen für eigene Forschungsabteilungen haben. Eine besondere Initiative in dem Zusammenhang ist der InSignA Innovation Hub, kurz: iHUB. Hier können KMU Ideen für Projekte in einem Wettbewerb einreichen, die dann nach einem Juryentscheid bearbeitet werden. Ein wichtiges Ziel des Projekts und vom Leistungszentrum InSignA insgesamt ist es, die Hemmschwelle zu senken, mit den Forschungseinrichtungen in Kontakt zu treten und zusammenzuarbeiten. Und wie geht es mittelfristig weiter? »Das Projekt befindet sich ja eigentlich immer noch in der Startphase. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu verstetigen und unseren Bekanntheitsgrad weiter zu steigern«, schließt Jörg Robert.

 

Hier gelangen Sie zur Homepage des Leistungszentrums InSignA.

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