Auf der NAB präsentiert Fraunhofer die ersten professionellen MPEG-H-fähigen Broadcast Encoder. MPEG-H Audio sorgt für umhüllenden und interaktiven 3D-Klang bei der nächsten Generation von UHDTV Broadcast-Systemen, wie zum Beispiel ATSC 3.0. Gleichzeitig ermöglicht MPEG-H Audio Rundfunkanstalten und Streaming-Dienst-Anbietern, Streaming- und TV-Audio bei vergleichsweise niedrigen Bitraten kostengünstig zu übertragen.
Das MPEG-H Audio System wurde für das heute verwendete Broadcast- und Streaming-Equipment entwickelt. Audioobjekte erlauben es den Zuschauern, den Audiomix ihres Programms an ihre Bedürfnisse und Präferenzen anzupassen und der umhüllende 3D-Klang schafft zudem ein realistischeres Klangerlebnis. Um stets den bestmöglichen Sound wiedergeben zu können, passt das System die Audiowiedergabe außerdem an das jeweilige Endgerät und die Umgebung an.
Das Fraunhofer IIS zeigt auf der NAB Echtzeit-Encoding und -Decoding sowie die Erstellung und Wiedergabe von Audiosignalen. Audio- und Videoinhalte werden zur Wiedergabe auf eine Set-Top Box übertragen, so dass Standbesucher die neuen interaktiven und einhüllenden Eigenschaften von MPEG-H Audio in Wohnzimmeratmosphäre erleben können.
Das Fraunhofer IIS wird zudem einen neuen Prototypen einer 3D Soundbar vorstellen, mit dem in jedem Wohnzimmer bequem 3D-Sound wiedergegeben werden kann, ohne dass ein 3D-Lautsprecher-Setup installiert werden muss.
Die Entwicklung der folgenden neuen Geräte erlaubt Rundfunkanstalten und Streaming-Dienst-Anbietern, in vollem Umfang von MPEG-H Audio und seinen Vorteilen zu profitieren. Einige davon werden auf dem Fraunhofer Stand ausgestellt:
Fraunhofer Cingo bringt einhüllenden 3D-Sound auf VR-Geräte und -Anwendungen, der so überraschend realistisch ist, dass man das Gefühl hat live dabei zu sein. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Audiocodierung und –verarbeitung ist das Fraunhofer IIS heute ein führender Entwickler von Technologien für beeindruckend immersiven Klang auf VR-Geräten, Smartphones und Tablets. Cingo gibt 3D-Audioinhalte über Kopfhörer unter Berücksichtigung der Kopfbewegungen wieder, wodurch der Zuhörer Schallquellen überall im dreidimensionalen Raum wahrnehmen kann. Eine realistische, umhüllende Klanglandschaft ist bei allen VR-Anwendungen überaus wichtig und ein entscheidender Faktor für ein perfektes VR-Erlebnis. Der MPEG-H Audiostandard ist die ideale Ergänzung für die 3D-Audiowiedergabe mit Cingo. Er ermöglicht die Übertragung von 3D-Klang für virtuelle Welten auf mobilen Geräten mit den gleichen Bitraten wie sie heute für die Wiedergabe von 2D-Surround-Sound verwendet werden. Neben Audiokanälen übertragt MPEG-H auch Audioobjekte und Higher-Order-Ambisonics-Signale. Das macht MPEG-H zum idealen VR-Audiocodec sowohl für nutzergenerierte Inhalte als auch für VR-Filminhalte. Fraunhofer bietet ein komplettes Toolset für VR-Audio Mastering und Mixing Plugins an.
Ergänzend zu dem umhüllenden 3D-Klang ermöglicht Cingo auch hervorragenden Surround-Sound über Stereo-Lautsprecher oder –Kopfhörer. Hierbei werden die vorhandenen Stereoinhalte mit einem natürlicheren und klareren Ton wiedergegeben. Zudem verbessert Cingo die Sprachverständlichkeit von Dialogen und begleitenden Kommentaren und ermöglicht dank der enthaltenen Lautstärkeoptimierung selbst in lauten Umgebungen klaren, authentischen Sound. Fraunhofer Cingo wird von den führenden Geräteherstellern genutzt, wie z.B. von Google in den Geräten der Nexus-Familie, von Samsung in der Virtual Reality Brille »Samsung Gear VR«, von LG in der Virtual Reality Brille »LG 360 VR« und in der Hulu VR App.
Auf der NAB 2016 zeigt das Fraunhofer IIS ein neues easyDCP Exportmodul für Final Cut Pro X, dass den DCP Export direkt aus der Timeline heraus erlaubt.
easyDCP im neuen Look und mit erweiterten Funktionen zeigt das Team Digital Cinema. Häufig genutzte Funktionen sind schneller erreichbar und objekt-orientierte Audioformate der neuesten Generation werden unterstützt. Optimierte Software-algorithmen steigern die Dekodierungsleistung für den easyDCP Player, was die echtzeitfähige Darstellung von DCPs und das Abspielen von IMPs mit einer Datenrate bis zu 800 Mbit pro Sekunde (2k) erlaubt. Der easyDCP Creator verwendet eine leistungsstarke Grafikkarte zum Encodieren der Bilddaten und führt damit die Paketgenerierung deutlich schneller durch.
Contact: Dr. Heiko Sparenberg, Fraunhofer IIS
Lichtfeldtechnologie ist eine der viel versprechenden neuen Technologien, um mehr Kreativität und mehr Möglichkeiten für die Bearbeitung und Erstellung von Filminhalten anzubieten.
In der Postproduktion kann das aufgenommene Material von Multikamera- oder Lichtfeldaufnahmesystemen frei bearbeitet und die Szenen verändert werden. Die am Fraunhofer IIS entwickelten Algorithmen bieten verschiedenste Bearbeitungsmöglichkeiten: Veränderung von Blickwinkel und Fokus, virtuelle Kamerafahrten, tiefenkartenbasierte Farbkorrektur, Erstellung von Punktwolken und Re-lighting von Objekten.
Contact: Frederik Zilly, Fraunhofer IIS