Künftig ohne Röntgenstrahlung?

Studie belegt Eignung der Magnetresonanztomographie (MRT) zur Diagnostik in der Kieferorthopädie.

Zur Diagnose vieler Krankheiten, unter anderem in der Kieferorthopädie, werden häufig Röntgenuntersuchungen eingesetzt. Wir konnten gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Erlangen im Rahmen einer Studie an Schweineköpfen zeigen, dass die MRT in vielen Bereichen der Kieferorthopädie genauso erfolgreich eingesetzt werden kann wie bisher übliche Verfahren mit ionisierender Strahlung. MRT-Verfahren können mit gutem Kontrastverhältnis und völliger Abwesenheit ionisierender Strahlung punkten.

Zahnärzte bewerteten und verglichen mehrere Schichtbilder und 3D-Rekonstruktionen von Schweineköpfen, die mittels Computertomographie (CT) oder digitaler Volumentomographie (DVT) erstellt wurden, mit Pendants der MRT. Das Ergebnis: Generell unterschied sich die MRT hinsichtlich der meisten Parameter nicht signifikant von anderen Methoden. Bei der Beurteilung der Lage von Zahnkeimen wurde sie sogar besser bewertet. Die Hauptklientel in der Kieferorthopädie sind Kinder und Jugendliche. Bei dieser Personengruppe ist das Risiko für Folgeschäden durch den Einsatz ionisierender Strahlung höher als bei Erwachsenen.

Für die Studie wurde das Forschungsteam im Oktober 2017 auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V. mit dem Jahresbestpreis für die J Orofac Orthop Publication 2016 prämiert.