Die aktuelle Halbleiter- und Chipkrise hat weltweit gravierende Auswirkungen auf Industrieunternehmen. Bedingt durch ihre hohe Abhängigkeit von asiatischen und amerikanischen Zulieferern und Wertschöpfungsketten steht die Wirtschaft Bayerns, Deutschlands und Europas vor großen Herausforderungen. Insbesondere die bayerische Wirtschaft (Automotive, Medizintechnik, IT) befindet sich in einer starken Abhängigkeit von mikroelektronischen Bauteilen.
Im Prozess von der Idee bis zum fertigen Chip nimmt das Chip-Design eine zentrale Rolle ein, da es die Anforderungen in Funktionalitäten umsetzt und dadurch die letztendlichen Produktinnovationen prägt.
Das Bayerische Chip-Design-Center (BCDC) wird auf den drei folgenden Säulen basieren:
Aus- und Weiterbildung: Stärkung der Ausbildung durch gezielte Programme in Kooperation mit bestehender Hoschul-Ausbildung sowie Aufbau von erfahrenen Fachkräften durch Mitarbeit an Forschungsprojekten (Training-on-the-Job).
Chip Entwicklung: Ausbau der Designkompetenz inkl. der Schaffung eines Ökosystem-IP-Portfolios (u.a. RISC-V).
Chip Herstellung: Zugangserleichterung für bayerische Unternehmen zu eigenen integrierten Schaltungen (ICs) und Aufbau der Kompetenzen zur Fertigungsüberführung bei Halbleiterherstellern auch für kleinere Volumina.
Das BCDC stellt ein gebündeltes Vorgehen sicher, um diese Herausforderungen zu bewältigen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der bayerischen Wirtschaft zu leisten.
Dafür arbeiten drei Fraunhofer-Institute zusammen:
- Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC
- Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörpertechnologien EMFT
- Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
Im Vorprojekt zum Aufbau eines Bayerischen Chip-Design-Centers widmeten sich die drei Fraunhofer-Institute der Konzeptionierung der Organisation und dem Aufbau von Strukturen sowie Netzwerken und ersten inhaltlichen Forschungsarbeiten.
Auf Basis dieser Vorabeiten verfassen die Institute aktuell gemeinsam den Antrag für das Hauptprojekt an das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.