Fraunhofer-Anwendungszentrum entwickelt mit CWS-boco den Waschraum der Zukunft

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Coburg/Amsterdam, 11. Mai 2016 – ISSA/Interclean, Halle 11, Stand 103: Um Waschräume verwalten und pflegen zu können, sind aktuelle Informationen über den Füllstand der Spender für Seife, Toilettenpapier und Handtücher unerlässlich. Mit den Technologien des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS zur Vernetzung und Füllstandsbestimmung entwickelte CWS-boco International GmbH den Waschraum der Zukunft. Er wird erstmals vorgestellt auf der Branchenmesse ISSA/Interclean in Amsterdam vom 10.–13. Mai 2016. Damit lassen sich nicht nur Spender bedarfsorientiert nachfüllen; Statistiken unterstützen Waschraumbetreiber auch bei der Beschaffung und Planung.

CWS Washroom Information Service  auf Tablet
© CWS-boco International
Der CWS Washroom Information Service sorgt für eine effizientere Planung von Reinigungsbedarf und -zyklen.

Den Füllstand und die Verbrauchswerte von Stoffhandtuch-, Seifen- und Toiletten-papierspendern auf einen Blick erfassen und darauf reagieren zu können, das ist der Kern des »CWS Washroom Information Service« (WIS). Das System sammelt auch in großen Gebäuden die Verbrauchswerte aus den einzelnen verteilten Waschräumen und übermittelt sie drahtlos an einen Übergabepunkt. Von dort werden sie über das Mobilfunknetz an einen zentralen Server gesendet, auf den Reinigungspersonal und Waschraumbetreiber Zugriff haben.

Mit drahtloser Sensorik zum durchgängigen Informationssystem

Einen wichtigen Beitrag zur Realisierung dieses Systems hat das Fraunhofer-Anwendungszentrum Drahtlose Sensorik in Coburg geleistet. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Anwendungszentrums lag aber auf der Entwicklung der drahtlosen Vernetzung. »Wir mussten bei diesem System eine dreistufige Kommunikationskette aus standardisierten Technologien und Fraunhofer-Funktechnologien aufbauen«, erklärt Prof. Dr. Thomas Wieland, der Leiter des Anwendungszentrums. Des Weiteren hat das Anwendungszentrum die Sensorik für die Messung der Füllstände entwickelt, die Architektur für das Server-Backend erstellt und die Kontakte zu einem operationellen Betreiber aufgebaut.

Zunächst messen die Spender – derzeit die für Stoffhandtücher, Seife und Toilettenpapier – den aktuellen Status von Füllstand und Batterieladung. Diesen senden sie mittels Bluetooth-Kommunikation an eine lokale Waschraumeinheit, die sogenannte »Washroom Control Unit« (WCU). Für die Vernetzung der WCU miteinander wird dabei ein selbstkonfigurierendes Multihop-Funknetz auf Basis der s-net®-Technologie des Fraunhofer IIS eingesetzt. Das hat den Vorteil, dass die Waschraumeinheiten die Vernetzung untereinander selbst organisieren und Daten auch bei Störungen an ihr Ziel gelangen. Über das Mobilfunknetz werden die Daten dann an das Server-Backend bei CWS-boco gesendet. Die Hardware für die WIS-Spenderelektronik sowie die Waschraumeinheit wurden dabei ebenfalls vom Fraunhofer IIS entwickelt.

Das auf der Interclean gezeigte System des Webportals für Waschraumbetreiber und die App für Smartphone und Tablet wurden ebenfalls im Anwendungszentrum in Coburg entwickelt.

Kooperation mit CWS-boco International

Die Kooperation mit der CWS-boco International GmbH, einem der international führenden Anbieter von professionellen Textil-Services und Waschraumhygienelösungen, zu dessen Markenportfolio die CWS Stoffhandtuch-, Seifen- und Duftspender sowie Schmutzfangmatten und Berufskleidung gehören, und den Wissenschaftlern des Fraunhofer-Anwendungszentrums Drahtlose Sensorik in Coburg besteht seit 2014. »Auf der Suche nach einem renommierten, zuverlässigen, aber unabhängigen Entwicklungspartner für den Waschraum der Zukunft wurden wir auf das Anwendungszentrum des Fraunhofer IIS aufmerksam«, erläutert Bernhard Gatzka, Innovation Manager bei CWS-boco International. Die interdisziplinäre Kompetenz des Anwendungszentrums im Bereich des »Internet des Dinge« führte beide Partner rasch zu konkreten Umsetzungsideen.