Stressfreie Parkplatzsuche und weniger Dünger auf Feldern - Forschungsverbund vernetzt Stadt und Land

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Erlangen: Aktuell verfügbare Technologien sind unzulänglich, um in Städten die Parkplatzsituation zu regeln oder in der modernen Landwirtschaft den Düngemitteleinsatz zu optimieren. Durch intelligent vernetzte Lösungen im Internet der Dinge (IoT) können der Schadstoffausstoß in Großstädten oder der Düngereinsatz auf dem Land reduziert werden. Am 15.2.2018 übergab Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS dem Forschungsverbund »FutureIOT« einen Förderbescheid für praxisbezogene Forschung in den Themenfeldern »Stadt.digital« und »Landwirtschaft.digital«.

© Fraunhofer IIS/Peter Roggenthin
Förderbescheid-Übergabe »FutureIOT«: Prof. Dr. Albert Heuberger, Institutsleiter des Fraunhofer IIS (rechts); Ilse Aigner, Bayerische Wirtschaftsministerin und Prof. Dr. Dr. h.c. (NAS RA) Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung.

Die Digitalisierung ist eine der größten Chancen und gleichzeitig eine enorme Herausforderung. In Zukunftsmärkten wie der modernen Landwirtschaft (Smart Agriculture), bei verteilten Infrastrukturen in Smart Cities oder auch bei der Um­weltüberwachung sind die Datenqualität und die mobilen Kommunikationsmöglichkeiten für die Technologien des »Internet of Things« (IoT) gegenwärtig unzulänglich. Standard-Mobilfunklösungen sind nicht für eine große Teilnehmerzahl ausgelegt oder haben einen zu hohen Stromverbrauch für großflächige Anwendungen.

Das vorrangige Ziel des Forschungsverbundes FutureIOT ist die gemeinsame Entwicklung umfassender IoT-Lösungen vom Sensor bis zur offenen IoT-Plattform inklusive anwendungsspezifischer Nutzeroberflächen für praxisrelevante Anforderungen in den Themenfeldern »Stadt.digital« und »Landwirtschaft.digital«.

Schadstoffbelastung in der Luft reduzieren

Durch die Weiterentwicklung und Zusammenführung einzelner Technologien in den Bereichen Kommunikation, Sensorik, Lokalisierung, Informationssicherheit und IoT-Plattformen sollen beispielsweise die – auch in bayerischen Städten – bestehenden Herausforderungen bezüglich Parkraumknappheit oder hoher Schadstoffbelastung der Luft gemeistert werden. In der Landwirtschaft kann der Düngermitteleinsatz durch eine IoT-gestützte Bodenanalyse verbessert und das Tiermanagement, wie die Überwachung von Fruchtbarkeit und Gesundheit auch außerhalb des Stalls auf Weiden und Almen ermöglicht werden.

2 Millionen Euro Förderung durch die Bayerische Forschungsstiftung

Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den Forschungsverbund FutureIOT mit
2 Millionen Euro über eine Laufzeit von drei Jahren. Am 15. Februar 2018 übergab die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Ilse Aigner, im Fraunhofer IIS in Erlangen den Förderbescheid.

Über 30 Partner aus Industrie und Forschung

Im Forschungsverbund sind über eine Laufzeit von drei Jahren 10 Forschungs- und über 20 Industriepartner, vom Start-Up über kleinere und mittlere Unternehmen bis zur Großindustrie, beteiligt. Auf der Forschungsseite sind dies die Universität Bamberg, die Hochschule Coburg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Technische Universität München, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft sowie die Fraunhofer-Einrichtungen IISB, IIS, AISEC und EMFT.

 

Stimmen:

»Das Internet stellt bereits heute die Infrastruktur unserer Informationsgesellschaft und das Rückgrat der digitalen Transformation dar. Das Ziel, die Welt intelligenter, einfacher und effizienter zu gestalten, wird schon jetzt über digitale Vernetzung, energieeffiziente eingebettete Systeme und neue Sensorik möglich. Jedoch sind aktuelle Lösungen meist auf wenige Kommunikationsteilnehmer begrenzt oder brauchen relativ viel Energie. Wirklicher digitaler Wandel wird allerdings nur möglich, wenn diese Defizite erfolgreich überwunden werden können. Der Forschungsverbund FutureIOT stellt sich genau dieser Herausforderung und bietet durch die breite Kompetenz seiner Partner die ideale Basis für intelligente Lösungen, die Stadt und Landwirtschaft in die Zukunft führen.«

Prof. Dr. Albert Heuberger, Institutsleiter Fraunhofer IIS und Verbundsprecher.

 

»Bayern lebt von seiner Innovationskraft und der Entwicklung und Umsetzung neuester Technologien. Das Internet ist ein hervorragendes Beispiel: Es bietet eine Vielzahl komplexer Anwendungen, die weit über die herkömmliche Nutzung hinausgehen. Diese wollen wir erforschen. Mit FutureIOT fördert deshalb die Bayerische Forschungsstiftung einen Forschungsverbund, der intelligent vernetzte Lösungen im Internet der Dinge entwickelt, insbesondere in den wichtigen Bereichen Stadt.digital und Landwirtschaft.digital. Damit stärkt Bayern seinen Ruf als internationaler Spitzen-Technologiestandort und gibt Antworten auf wichtige gesellschaftliche Fragen.«

Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.

 

»Die Arbeit im Forschungsverbund FutureIOT unterstützt gerade in diesem besonders innovativen Thema die unmittelbare Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Die Bayerische Forschungsstiftung hat die Erfahrung gemacht, dass es immer wieder gelingt, die gemeinsam erarbeiteten Keimzellen mit Hilfe anderer Fördermittel auch nach dem Ende des Forschungsverbundes weiter zu entwickeln. Das wünsche ich mir auch für diesen so wichtigen Verbund für die Zukunft in Bayern.«

Prof. Dr. Dr. h.c. (NAS RA) Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung.

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