
»Wir versprechen uns von diesem Forschungsprojekt neue Erkenntnisse über die Konstruktion der Chiffriergeräte und ihrer Funktionsweise«, sagt die Kryptografie-Kuratorin des Deutschen Museums, Carola Dahlke. »Die Enigma ist recht gut erforscht, aber andere Chiffriergeräte lassen sich einfach nicht zerstörungsfrei öffnen.« Vor allem die Geräte der frühen Computerzeit geben viele Rätsel auf: Die Konstrukteure wollten natürlich das Innenleben der Maschinen vor unbefugten Einblicken schützen – um die Funktionsweise der Geräte geheim zu halten und um Nachbauten zu verhindern. »Manche Chiffriergeräte sind verschweißt oder sogar mit einer rätselhaften Masse gefüllt, die dafür sorgt, dass das Innenleben der Maschine zerstört wird, wenn man das Gehäuse öffnet«, verrät Carola Dahlke. Das verbietet natürlich ein Öffnen von Museums-Exponaten – hier muss die Original-Substanz erhalten bleiben. Das Innenleben der Geräte erforschen kann man dank modernster Technik trotzdem.
Und zwar in Fürth, hinter den meterdicken Wänden der Halle des Fraunhofer-Entwicklungszentrums Röntgentechnik EZRT, einem Forschungsbereich des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS. Die Halle birgt eine Tonnen schwere Röntgenquelle mit zwei Detektoren. Mit diesem Schwergewicht schaffen die Fraunhofer-Forschenden auch Durchleuchtungen von Großobjekten. So machte sich unter anderem auch schon einer der am besten erhaltenen Schädel eines Tyrannosaurus Rex aus Montana auf den Weg nach Fürth: Die hier gemachten Röntgenbilder suchen weltweit ihresgleichen. Die Anlage wird aber zum Beispiel auch verwendet, um ganze Autos nach Crashtests oder große und schwere Bauteile auf Produktionsfehler zu untersuchen.