Edge AI: Künstliche Intelligenz der nächsten Generation

14. August 2020

Sei es für die Automatisierung von Prozessen, sei es für die Analyse großer Datenmengen: Intelligente und selbstlernende Systeme werden in Unternehmensprozessen zunehmend wichtiger. Bisher müssen diese intelligenten Systeme stets in Verbindung mit einer Cloud stehen, da diese die große Rechenleistung für die mathematischen Algorithmen zur Verfügung stellt. Mit Edge AI, kurz für Edge Artificial Intelligence, steht nun die nächste Generation von intelligenten Systemen ins Haus: Die Intelligenz wird dabei direkt in die Endgeräte verlagert.

 

Edge AI sichert Datenhoheit

 

Werden Daten in Clouds ausgewertet und gespeichert, kann dies zu erheblichen Datenschutzproblemen führen. So müssen beispielsweise US-Unternehmen nach dem Cloud Act personenbezogene Daten auf Verlangen von US-Behörden herausgeben – und zwar auch dann, wenn die Daten auf ausländischen Servern gespeichert sind. Über Edge AI kann die Datensouveränität dagegen in Europa gehalten werden: Statt in Clouds werden die Daten dabei direkt dort ausgewertet, wo sie entstehen. Edge AI ist somit von großer strategischer Bedeutung für Europa.

 

Edge AI verbessert Datenökonomie

 

Das Internet mitsamt den internetfähigen Geräten sowie die Datenspeicherung ist extrem energieintensiv. Dabei ist ein Großteil der Daten, die auf den Servern abgespeichert werden, nicht relevant. Edge AI eröffnet einen Weg, diesen Energieverbrauch erheblich zu senken: Da nur wesentliche Metadaten an einen Server geschickt und dort gespeichert werden, könnte sich die Menge der transportierten und auf Servern gespeicherten Daten durch Edge AI auf einen Bruchteil reduzieren.

 

Edge AI verkürzt Latenzzeiten

 

Was die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung angeht, kommt Cloud-basierte Künstliche Intelligenz ebenfalls zunehmend an ihre Grenzen – insbesondere bei fortgeschrittenen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Edge AI bietet auch hier eine vielversprechende Zukunftsperspektive: Mit einer schnelleren Datenverarbeitung und erheblich kürzeren Latenzzeiten. Zudem brauchen die Endgeräte keine stabile Netzwerkverbindung wie die Cloud-basierten Systeme. 

 

Edge AI: Was gehört dazu?

 

Edge AI-Systeme bestehen aus Sensoren, Computing-Chips/Prozessoren, auf denen die intelligente Datenanalyse durchgeführt wird, und einer Kommunikationsschnittstelle, um die ermittelten Metadaten an einen Server zu schicken. Bei allen Fragestellungen rund um Edge AI ist das Fraunhofer IIS ein kompetenter Ansprechpartner. Unter anderem entwickeln die Forscherinnen und Forscher spezielle neuromorphe Hardware, auf der sich die AI-Berechnungen energieeffizient durchführen lassen.

Beitrag von Janine van Ackeren

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