Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland

One-Stop-Shop: Von den Grundlagen bis zur Pilotfertigung

Das Fraunhofer IIS ist seit April 2017 Teil der bundesweit koordinierten Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD). Dieses Forschungsnetzwerk ist mit 13 Mitgliedern und mit über 2000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der größte FuE-Zusammenschluss für die Mikro- und Nanoelektronik in Europa.

Seit dem 1. Januar 2020 ist unser Institutsleiter Prof. Dr. Albert Heuberger der neue Sprecher des Direktoriums des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik und Vorsitzender des FMD-Lenkungskreises. In seiner neuen Funktion als Sprecher ist er außerdem Mitglied im Präsidium der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Amt des stellvertretenden Sprechers übernimmt Prof. Dr. Christoph Kutter (Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper- Technologien EMFT).

Investitionen in die FMD zahlen sich aus

In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnten in Kombination mit der FMD erfolgreiche Projektbeteiligungen etabliert und Aufträge abgeschlossen werden. Für das Jahr 2019 lassen sich Projekte mit einem Volumen von 66,8 Millionen Euro auf Basis der FMD-Investitionen identifizieren. Der Anteil der reinen Industrieprojekte liegt 2019 bei über 17 Millionen Euro, was die Bedeutung dieser einzigartigen Kooperation der deutschen Mikroelektronikforschung für die Industrie unterstreicht.

Breites Angebotsspektrum durch FMD-Zusammenschluss

Im Jahr 2020 geht die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) in die letzte Aufbauphase über. Dass das neuartige Konzept für die standortübergreifende Zusammenarbeit bereits Erfolg hat, zeigt beispielsweise ein Ende 2019 gestartetes und von der FMD-Geschäftsstelle begleitetes Großprojekt »miniLIDAR« in Höhe von 5,65 Millionen Euro. Zusammen mit einem Industriepartner, welcher durch die FMD-Geschäftsstelle aktiv angesprochen wurde, sollen hier Komponenten eines miniaturisierten LiDAR für die Robotik entwickelt werden. Beteiligt sind vier FMD-Institute – das Ferdinand-Braun-Institut FBH in Berlin, das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg, das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin.

Mit FMD-Space werden Gründerideen Wirklichkeit

Das in der ersten Aufbauphase der Forschungsfabrik entwickelte Unterstützungskonzept für Start-ups – der FMD-Space – wurde im Jahr 2019 weiter umgesetzt und in mehreren Pilotprojekten erfolgreich erprobt. Damit ist es gelungen, technologisch orientierten Start-ups die Technologien und Anlagen der Institute in sehr effizienter Weise zugänglich zu machen. Die Start-ups entwickeln gemeinsam mit den Forschenden an den Instituten Demonstratoren ihrer Produktideen.

Das Angebot des FMD-Space nutzen beispielsweise die Gründerinnen des Unternehmens »Ghost – feel it«, die »OQmented GmbH« und die »nxtbase technologies GmbH«. Ende 2019 sicherten sich weitere zwei Projektideen einen Platz im FMD-Space: »Quantune Technologies« und »Twenty-One Semiconductors«.

Modernisierung der Anlagentechnik auf Hochtouren

Die Idee, Forschung und Entwicklung über mehrere Standorte hinweg erfolgreich zu betreiben, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 350 Millionen Euro bis Ende 2020. Diese Investitionen in die FMD sind die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der angewandten Mikroelektronikforschung in Deutschland. Hierbei handelt es sich vor allem um die Modernisierung der Forschungsausstattung der 13 beteiligten Institute der Fraunhofer- Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft. Bis Ende 2019 wurden bereits 157 Anlagen geliefert und sind zum großen Teil betriebsbereit – ein großer Erfolg, der die technologischen Möglichkeiten der Institute stark erweitert.