Die digitalisierte Supply Chain – Fraunhofer SCS auf der Hannover Messe Industrie 2018

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Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS zeigt auf der Hannover Messe Industrie 2018 auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 2, Stand C22, wie mit der richtigen Nutzung von Daten Produktions-, Logistik- und Transportprozesse optimiert werden können. Neben technischen Lösungen für die Intralogistik stellt Fraunhofer SCS vor, wie mit Hilfe von Supply Chain Analytics Geschäftsprozesse überwacht, gesteuert und zukunftsgerichtet geplant werden können. Außerdem präsentiert sie erstmals die IoT-Foresight-Plattform, eine kollaborativ arbeitende digitale Plattform, die IoT-Trends analysiert und für strategische Entscheidungen aufbereitet.

Supply-Chain-Analytics: Für mehr Effizienz in Geschäftsprozessen

Mit Supply Chain Analytics können Unternehmen Informationen aus unterschiedlichsten Datenquellen für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsprozesse nutzen, beispielsweise, um ihre Logistikkette zu überwachen, Kennzahlen und Ereignissen in der Lieferkette vorherzusagen oder um die Lieferkette zu steuern und zu planen

SCS-Bibliothek mit typischen Supply Chain Analytics-Anwendungsfällen

Bevor mit Hilfe von Supply Chain Analytics überhaupt einzelne Geschäftsprozesse analysiert und mathematisch optimiert werden können, muss jedoch entschieden werden, um welche Prozesse es sich handeln soll. Denn erst in der konkreten Anwendung kann der Aufwand und Nutzen für das Unternehmen bewertet werden und die bedarfsgerechte Umsetzung, beispielsweise die Auswahl der geeigneten Analytics-Methoden und -Daten, erfolgen. Fraunhofer SCS hat einen Referenzprozess für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsprozesse erarbeitet und darauf eine Bibliothek mit Analytics Anwendungsfällen aufgebaut. Diese SCS-Bibliothek ist u.a. mit Informationen zu passenden Geschäftsprozessen und den dafür notwendigen Daten verknüpft: So können Unternehmen schnell für sie interessante Anwendungen finden, diese auf die eigenen Geschäftsprozesse übertragen, bewerten und erste Analytics-Projekte initialisieren. Am Messestand wird ein Konfigurator präsentiert, mit dem relevante Anwendungsszenarien für Geschäftsprozesse identifiziert werden können.

Descriptive, predictive und prescriptive Analytics in realen Projekten

Fraunhofer SCS setzt in Kundenprojekten regelmäßig »Descriptive Analytics« ein, um auf Basis von Vergangenheits- oder Echtzeitdaten beispielsweise Materialbewegungen zu verfolgen oder Kennzahlen zu ermitteln. »Predictive Analytics« wird dagegen genutzt, um anhand von Modellen, die aus historischen Daten gewonnen wurden, Transportverzögerungen oder Kundenbedarfe zu prognostizieren und dadurch beispielsweise das Ersatzteilmanagement im Unternehmen zu optimieren. Und »Prescriptive Analytics« kommt zum Einsatz, wenn Modelle aus historischen Daten mit mathematischen Optimierungsverfahren kombiniert werden, um beispielsweise Dispositionsparameter oder Lagerorte im Hochregal zu optimieren. Zur HMI stellt Fraunhofer SCS die aktuellen Methoden und Modelle im Bereich des Supply Chain Analytics anhand konkreter Projektbeispiele vor.

Smartes Behältermanagement

Behälter spielen in Produktion und Logistik eine große Rolle. Bisher wird jedoch in vielen Unternehmen das Behältermanagement, also die Steuerung, Überwachung und Verbesserung von Behälterkreisläufen, eher stiefmütterlich behandelt. Behälter zählen in der Regel (noch) nicht zu den wertschöpfenden Elementen der Supply Chain. Dies führt jedoch in der Praxis immer wieder zu hohen Sicherheitsbeständen und Betriebsstörungen wie Lieferverzug oder kurzfristigem Produktionsausfall. Durch Digitalisierung und Servitization ergeben sich hier ganz neue Funktionen und Leistungen. Zukünftig können Behälter mit eingebetteter Mikroelektronik als Datenlieferant zur Steigerung der Transparenz in den Behälterkreisläufen dienen: So können Abweichungen gegenüber dem Soll-Prozess identifiziert oder nicht nachvollziehbare Leergutrückflüsse dokumentiert werden. Fraunhofer SCS erforscht aktuell die vielen Potenziale smarter Behälter und entwickelt beispielsweise im Forschungsprojekt »DProdLog« gemeinsam mit Industriepartnern eine modulare Service-Plattform zur besseren Steuerung unternehmensübergreifender Behälterprozesse. Ein solcher smarter Behälter mit integrierter Füllstandsensorik kann an unserem Messestand entdeckt werden.
IoT-Foresight – kollaborative Trend-Plattform

Damit die richtigen Entscheidungen bei Innovationsstrategien getroffen werden können, ist ein kontinuierliches Überwachen der Entwicklungen im IoT-Markt unumgänglich. Um den Aufwand in den Unternehmen zu reduzieren, hat Fraunhofer SCS eine Trendplattform mit IoT-Fokus entwickelt. Diese »IoT-Foresight-Plattform« sammelt automatisiert Innovationsmeldungen (z. B. Patente, Pressetexte) priorisiert und kategorisiert sie. Diese Informationen werden anschließend in einer Crowd bewertet, validiert und zu relevanten Technologie-, Anwendungs- und Markttrends verdichtet. Auf dieser Basis können Unternehmen strategische Entscheidungen treffen, neue Entwicklungspotenziale ableiten und Investitionen absichern.