Chiffriermaschine SG-41

© Fraunhofer IIS
Das Chiffriergerät ist durch die jahrzehntelange Lagerung im Waldboden stark korrodiert. Vermutlich wurde es absichtlich dort versteckt um es nach Kriegsende wieder ausgraben zu können.
Datierung 1943
Ursprung Hersteller: Wanderer-Werke AG (GND), Chemnitz
Konstrukteur: Fritz Menzer
Inventar-Nr. 2017-803
Auftraggeber Deutsches Museum
Technologie 3D-CT
System Hochenergie-CT
Technische Herausforderung Erfassung verschiedener Materialen unterschiedlichster Absorptionscharakteristik von Papier bis Eisen
Fragestellung Untersuchung des Erhaltungszustands und des inneren Aufbaus des Chiffriermechanismus

Das Schlüsselgerät SG-41 gilt als Nachfolger der Heeres-Enigma-Dechiffriergeräte. Durch einen verbesserten, unregelmäßigen Dechiffrieralgorithmus sind bedeutend mehr Verschlüsselungskombinationen möglich. 
Bis Kriegsende wurden nur sehr wenige dieser Geräte gefertigt, weshalb diese nur sehr vereinzelt bis in die heutige Zeit überdauert haben.

Das aus dem Fundus des Deutschen Museums stammende und am Fraunhofer Bereich EZRT mittels der XXL-CT untersuchte Gerät wurde im Jahr 2017 durch Hobby-Schatzsucher im Waldboden in der Nähe von Ayin entdeckt..

Die aufbereiteten Daten dienen Forschenden bei der lückenlosen Rekonstruktion des Verschlüsselungsalgorithmus. 

Röntgenbild einer Chiffriermaschine SG-41, die als Nachfolger der Heeres-Enigma-Dechiffriergeräte gilt.
© Fraunhofer IIS
Das Schlüsselgerät SG-41 gilt als Nachfolger der Heeres-Enigma-Dechiffriergeräte.

Die 3D-CT-Technologie ermöglicht einen bislang nicht dagewesenen Einblick in die innere Mechanik der Chiffriermaschine. Die optisch aufbereiteten Daten helfen dem Museum bei der bestmöglichen Darstellung des Exponats. Die Besucher erhalten so einen sehr greifbaren Eindruck des Innenlebens.

Forschungsprojekt «3D-Cipher»

© Fraunhofer IIS

Die Digitalisierung der Chiffriermaschine SG-41 ist Bestandteil des größer angelegten Projekts «3D-Cipher», in dessen Umfang ca. 60 Chiffriergeräte aus der Kryptografie-Sammlung des Deutschen Museums mit Hilfe modernster CT-Scans am Fraunhofer EZRT erschlossen und der Öffentlichkeit als Open Data zur Verfügung gestellt werden.

Dank der Digitalisierung lassen sich die Geräte, ohne eventuell irreperable Schäden durch physisches öffnen, tiefergehend untersuchen, um so auch die letzten Geheimnisse ihrer Algorithmik zu entschlüssen.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt «3D-Cipher».