Drahtlose Industriehallen

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Mit ReICOvAir wird die Industrie in der Lage sein, die Unsicherheiten in der Nutzung drahtloser Kommunikation in Fertigungsprozessen zu überwinden.

Mit standardisiertem Testverfahren zur zuverlässigen und drahtlosen Kommunikation in der Industrie.

Fahrerlose Transportfahrzeuge und rotierende Teile sind aufgrund deren Mobilität nur schwierig mit Kabeln zu vernetzen. Um einen effizienten Produktionsablauf im Hinblick auf Industrie 4.0 zu ermöglichen, ist eine drahtlose Kommunikation der Schlüssel für die Anbindung von Bereichen, die bislang mit drahtgebundenen Lösungen nicht erreicht werden konnten.

Industrieunternehmen investieren bereits in Netzwerkplanung und Konnektivität, doch bislang gibt es kein standardisiertes Vorgehen zur Bewertung, inwiefern sich eine drahtlose Lösung in bestimmten Anwendungsszenarien eignet. Damit sich die Entwicklerfirmen und Kunden auch bei kritischen Anwendungsfällen darauf verlassen können, dass eine drahtlose Kommunikationslösung alle Anforderungen erfüllt, ist ein standardisiertes Bewertungssystem notwendig. In Industriehallen können beispielsweise unterschiedliche drahtlose Übertragungsstandards oder Störaussendungen von Maschinen zu Interferenzen führen, die schlimmstenfalls einen Produktionsausfall verursachen.

Ziel des Projekts »ReICOvAir« (Reliable Industrial Communication Over the Air) ist die Entwicklung von Standards, Methoden und Testinstrumenten, um nachweisen zu können, dass eine zuverlässige und drahtlose Kommunikation im industriellen Umfeld möglich ist. Industrieunternehmen profitieren von einem standardisierten Auswahlprozess für eine drahtlose Technologie, die passgenau für ihren spezifischen Anwendungsfall ist. Hersteller von drahtlosen Lösungen wiederum können ihr System nach standardisierten Kriterien besser konzipieren und beurteilen sowie konkurrierende Lösungen mit dem eigenen System vergleichen.

Durch die Nutzung der ReICOvAir-Lösungen können drahtlose Funksysteme für industrielle Anwendungen frühzeitig nach standardisierten Testkriterien bewertet und ausgewählt werden. Hierdurch wird eine größere Flexibilität beim Einsatz von Maschinen erreicht. Gleichzeitig verringern sich die Gesamtkosten für die Installation, da keine Kabel verlegt werden müssen.

Im Projekt forschen wir mit Partnern aus Finnland und Spanien. Durch die europäische Zusammenarbeit wird auch länderspezifischen Unterschieden in den relevanten Branchen Rechnung getragen und verschiedene Denkweisen können in das Projekt einfließen. Daher sind die Gesamtergebnisse weniger fehleranfällig und die Projektergebnisse relevant für weltweit operierende Unternehmen.