Das intelligente Endoskopiesystem soll Ärzte bei der Befundung unterstützen, indem es
- ein reales 3D-Modell der Magen- und Darmwandungen in Echtzeit erstellt (s.a. GastroMapper) und die daraus erzeugten Panoramabilder eine größtmögliche Orientierung bieten, um Polypen direkt zu kartographieren,
- mithilfe von Bildmarkierungen, wie bspw. Anfärben, auf verdächtige Bildareale aufmerksam macht,
- Polypen und andere Läsionen (Adenome etc.) automatisiert detektiert und eine Vorklassifizierung nach der PARIS-Klassifikation durchführt,
- eine automatisierte Befunddokumentation der detektierten Läsionen und Zusatzinformationen (Größe, Lokalisation, Oberflächenstruktur etc.) inklusive vorausgefüllter Textfelder generiert.
Motivation
Darmkrebs zählt zu den am häufigsten auftretenden Krebsarten. Als zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs, insbesondere dessen Vorstufen, die Adenome, gilt die Darmspiegelung.
Die Herausforderung für den Arzt besteht darin, auch unter Zeitdruck alle Läsionen (insbesondere kleine Polypen, flache Neubildungen, Blutungen, usw.) zu erkennen, zu differenzieren, zu dokumentieren und zu behandeln. Während der Untersuchung muss sich der Arzt allein auf sein Vorwissen und Erfahrung verlassen, während er die Darmwandungen Stück für Stück mit der Endoskopspitze abfährt. Eine 3D-Visualisierung des Darms als auch eine Vorabklassifikation in Echtzeit gibt es nicht. Die eigentliche Befunddokumentation erfolgt erst im Nachgang der Untersuchung.
Ziel des Projektkonsortiums ist es daher, dem Arzt ein System zur echtzeitfähigen Befundunterstützung an die Hand zu geben, um sowohl das Diagnoserisiko zu minimieren als auch den Befundszeitraum zu reduzieren.