Der Fraunhofer On-Board-Prozessor (FOBP) ist eine leistungsfähige und flexibel programmierbare Kommunikationsnutzlast für die digitale Signalverarbeitung an Bord von Satelliten. Der FOBP besteht aus strahlungsharten und somit weltraumtauglichen FPGAs (Field Programmable Gate Arrays) der neuesten Generation. Diese FPGAs ermöglichen eine vollständige Rekonfiguration des FOBPs von der Erde aus. Das heißt, der Prozessor kann jederzeit an neue Kommunikationsstandards und veränderte Umweltbedingungen im All anpasst werden. Bisher arbeiten Kommunikationssatelliten fast ausschließlich mit transparenten Transpondern, die die Signale von der Erde empfangen, verstärken und wieder zurücksenden. Der Fraunhofer On-Board-Prozessor kann die empfangenen Signale zusätzlich verarbeiten, bevor er sie an Bodenstationen oder andere Satelliten weitersendet (regenerative Nutzlast).
Der FOBP soll im Rahmen der deutschen Heinrich Hertz-Satellitenmission ins All starten. Die Mission wird vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) koordiniert und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und unter Beteiligung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg).