DHPcare – sensorbasiertes Patientenmonitoring

Weg von Momentaufnahmen bei ärztlichen Untersuchungen – durch tragbare Sensoren mit klinischer Datenqualität

Validierung von wearables
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Viele Menschen kennen das: Die ganze Zeit geht es einem schlecht, doch kaum ist man zur Untersuchung in der Klinik, bessern sich die Symptome deutlich. Ärztinnen und Ärzte können bislang jedoch nur den Gesundheitszustand zum Zeitpunkt der Untersuchung erfassen.

Wir am Fraunhofer IIS wollen weg von solchen Momentaufnahmen. »Über tragbare Sensoren mit klinischer Datenqualität wollen wir die Symptome chronischer Krankheiten kontinuierlich messen – und somit die Therapie verbessern«, erklärt Priv.-Doz. Dr. Heiko Gaßner, Gruppenleiter am Fraunhofer IIS und Sportwissenschaftler am Universitätsklinikum Erlangen. Bei Parkinson beispielsweise können Sensoren an den Schuhen den typisch schlurfenden Gang erkennen und durch objektive Parameter einen klinischen Mehrwert generieren. Ähnliche Ansätze sind für die Herzratenmessung in der Kardiologie oder die Messung des Stresslevels in der Psychosomatik denkbar.

Im »Fraunhofer Attract«-Programm DHPcare stattete Gaßners Team bereits einige Patientinnen und Patienten mit Sensoren aus und führte erste Untersuchungen durch. Das Ergebnis: Umgebung und Situation haben durchaus einen gewissen Einfluss auf die motorischen Symptome der Behandelten. In der EU-Studie »Mobilise-D« untersucht das Team gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Erlangen, wie die Mobilität der Patientinnen und Patienten im Alltag digital erfasst werden kann. Dabei soll ein objektiver Outcome-Parameter definiert werden, der Pharmafirmen erlaubt, die Wirksamkeit ihrer Medikamente zu überprüfen.