Digitale Transformation aus drei Blickwinkeln

Dr. Nadja Hoßbach ist die neue Abteilungsleiterin »Innovation und Transformation«

Fades Einheitsgrau? Von wegen! Es ist eine bunte Mischung von Menschen, der Dr. Nadja Hoßbach vorsteht: Fachleute aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, aus den Naturwissenschaften und aus der Mathematik, aus dem Ingenieurwesen und aus der Psychologie sowie eine große Zahl von Studierenden und wissenschaftlichen Hilfskräften. Zum 1. September 2020 hat die promovierte Wirtschaftsinformatikerin die Leitung der Abteilung »Innovation und Transformation« bei der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS mit über 40 Mitarbeitenden an unserem Institut übernommen. Die gemeinsame Mission: »Wir wollen Organisationen dabei unterstützen, die digitale Transformation zu meistern«, fasst Hoßbach zusammen.

Dabei blicken sie und ihr Team aus drei Blickwinkeln auf die digitale Transformation. Die Gruppe »Future Engineering« fokussiert auf die Technologie: Welche Trends und Marktveränderungen kommen auf Unternehmen zu? Wie lassen sich Veränderungen im Markt- und Technologieumfeld von Unternehmen mit Methoden der maschinellen Textanalyse aus großen Mengen unstrukturierter Daten erkennen? Die Unternehmensperspektive – also den klassischen betriebswirtschaftlichen Blickwinkel – nimmt die Gruppe »Business Transformation« ein. Hier stehen die Unternehmen selbst im Fokus: Wie wirken sich Technologien auf Geschäftsmodelle aus? Welche Potenziale bieten digitale Technologien für Servicesysteme und Geschäftsmodelle? Und welche organisationalen Auswirkungen haben neue Geschäftsmodelle? Den menschenzentrierten Blick nehmen die Mitarbeitenden der Gruppe »Human Centered Innovation« ein: Wie können Menschen in die Entwicklung z. B. von IoT- und KI-Systemen eingebunden werden? Wie müssen Innovationslabore gestaltet sein, um Nutzenden sowie Betreiberinnen und Betreibern einen Mehrwert zu bieten?

Ihr Background hilft Hoßbach bei diesem ständigen Perspektivenwechsel sehr: Die gebürtige Erlangerin hat neun Jahre als Unternehmensberaterin gearbeitet und kennt die Unternehmenssicht daher genau. »Dort galt es, Lösungen zu finden und auszuarbeiten, Veränderungsprozesse anzustoßen und mitunter auch Interessenkonflikte zu lösen«, erinnert sich Hoßbach. Bei ihrer anschließenden Promotion an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg rückte dagegen die wissenschaftliche Perspektive in den Vordergrund. »Beide Sichtweisen ergänzen sich extrem gut – schließlich geht es am Fraunhofer IIS ja darum, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Unternehmen zu bringen«, resümiert sie. Nicht nur mit Wissenschaft und Anwendung, sondern auch mit dem Perspektivenwechsel ist sie somit bestens vertraut.