Damit die Daten vom Kernnetz zur Basisstation und dann weiter von der Basisstation zu den Antenneneinheiten (Remote Radio Heads) gelangen, benötigen die Mobilfunknetze sehr breitbandige Backhaul- und Fronthaul-Verbindungen. Das Fraunhofer IIS bietet hier eine Basisbandlösung für Übertragungsraten von 10 Gbit/s mit einer HF-Bandbreite von 2 GHz, die speziell für den Einsatz im Millimeterwellenbereich bei 70/80 GHz (E-Band) konzipiert wurde.
Durch neuartige Konzepte zur Datenübertragung wird 5G auch für die private Mediennutzung Vorteile bringen. So sorgen zukünftig mm-Wellen-Relaisnetzwerke für einen verbesserten Mobilfunkempfang in Gebäuden und Fahrzeugen. Fraunhofer IIS hat dafür SUDAS entwickelt – ein Konzept für verteilt installierte Relaisknoten, die als virtuelles Mehrantennensystem dienen und damit die verfügbare Indoor-Datenrate erhöhen. Mit dem LTE-Broadcast-Modus eMBMS lassen sich wiederum (Live‑)Videos, Software-Updates oder cachebare Multimedia-Dateien per Rundfunk effizient an viele Benutzer gleichzeitig übermitteln. Diese Art der Verbreitung von Inhalten entlastet die Mobilfunknetze und hält Kapazitäten für andere Anwendungen frei. Deshalb entwickelt das Fraunhofer IIS auch die technischen Voraussetzungen für die Integration von Mobilfunk und Rundfunk im Rahmen von 5G weiter.
Zudem arbeitet das Fraunhofer IIS an Ortungsverfahren, die höchste Zuverlässigkeits- und Genauigkeitsanforderungen erfüllen, damit beispielsweise die Absender eines Notrufs geortet und so frühestmöglich erreicht werden können. Darüber hinaus lassen sich hochpräzise Ortsinformationen nutzen, um Abläufe im Mobilfunknetz zu verbessern. Handover-Verfahren können zum Beispiel in den neuen, stark heterogenen Zellstrukturen so gestaltet werden, dass sich die Nutzer auch bei hohen Geschwindigkeiten im Auto oder Zug über verschiedenen Funkzellen hinwegbewegen können, ohne Verbindungsabbrüche hinnehmen zu müssen.